Die tekom Jahrestagung ist ein Muss für alle, die im Bereich der technischen Kommunikation mitwirken. Sei es, dass Unternehmen nun „auch endlich“ (aus unserer Sicht 😉 ) ihre technischen Inhalte digital zur Verfügung stellen, ihre Redaktionsprozesse optimieren oder coole neue Tricks aus der Industrie 4.0-Sparte für Technische Dokumentation sehen wollen.

Wir waren dieses Jahr natürlich auch wieder vertreten – mit einem eigenen Stand, der dieses Mal sogar noch größer war. Aber vor allem sind wir fester Bestandteil der Technischen-Dokumentations-Welt. So wurde unser Content Delivery Portal (CDP ) nicht nur bei uns sondern auch an vielen anderen Ständen direkt im praktischen Einsatz vorgestellt und angewendet, indem verschiedene reale Usecases gelöst wurden:
Chatbot
Ein Chatbot ist in der Lage, mit dem Nutzer in natürlicher Sprache zu interagieren. Der Nutzer kann dem System dadurch direkt die Frage stellen, die ihm auf den Nägeln brennt, ohne groß auf computerverständliche Sprache zu achten. Sie scheuen jedoch die mühevolle Erstbefüllung? Das System von plusmeta und unser Content Delivery Portal „i-views content“ unterstützen hierbei die Prozesse des Chatbots Dialogflow von Google. Durch eine automatische Analyse der Inhalte als auch der ex- und implizite Metadaten, wird die Basis für im Hintergrund laufenden Machine Learning Prozesse gesetzt. Durch die Kombination dieser maschinellen, lernfähigen Intelligenz und der vernetzten Wissensrepräsentation a la Knowledge Graph im CDP kann so eine ideale Informationsbereitstellung der relevanten Informationen gewährleistet werden. Denn oberstes Ziel ist es natürlich, die passenden technischen Informationen zielgruppengenau zum richtig Zeitpunkt in einer möglichst menschlichen Kommunikation zu liefern.

Content Delivery für den Service Techniker
Gemeinsam mit unserem Partner kothes haben wir uns eines reales Problems im First und Second Level Support angenommen. Der Service Techniker bekommt eine Meldung, dass die Maschine eines Kunden streikt und muss die richtigen, notwendigen Schritte einleiten. Mithilfe unseres eingesetzten Content Delivery Portals muss er sich nun nicht mehr durch das Inhaltsverzeichnis seiner 2kg schweren Betriebsanleitung nach dem zutreffenden Symptom wühlen, sondern gibt dieses wie z.B. die Fehlermeldung der Maschine direkt im Portal ein. Dies führt ihn ohne Umwege direkt zur Ursache und zur Lösung, da diese beiden Informationen miteinander vernetzt sind.

An dieser Stelle findet er auch noch weitere Informationen, die für ihn relevant sein könnten. Welche weiteren Kapitel muss er sich im Nachgang noch anschauen, die für seinen Kunden auch relevant sind? Oder wenn der Techniker eine Komponente wie das Pumpenaggregat austauscht – welche Unterkomponenten gibt es dort auch noch zu beachten und sind auszutauschen? Da diese Informationen alle in der vernetzten Struktur vorhanden sind, können sie so berücksichtigt werden.

Die kothes GmbH hat im Rahmen dieser Zusammenarbeit eine dreiteilige Blogserie zum Potential von semantischen Netzen geschrieben, auf die wir an dieser Stelle gerne verweisen:
https://www.kothes.com/blog/artikel/network-your-information-wahres-wissen-gehoert-vernetzt/
Am Stand von pantopix zeigten Studierende von Prof. Martin Ley von der Hochschule München die kontextabhängige Informationsbereitstellung aufgrund von sensorgestützten Ereignissen bei der Überwachung eines Produktionsprozesses und i-views content durfte natürlich nicht fehlen.
Toolpräsentation und iiRDS-Workshop
Wenn man als Messebesucher eine Toolpräsentation besuchen wollte, dann musste man erstmal etwas suchen. Hinter den Vortragsräumen zuerst links, dann 2 Minuten gerade aus, dann rechts, wieder links und nach 2 Kreuzungen wieder links oder war es rechts..? Wenn man es geschafft hatte, konnte man schon stolz sein. Bei diesem Labyrinth-Nervenkitzel war die Aufregung für mich vor der Päsentation schon fast verflogen.
In der Toolpräsentation hatte ich die Gelegenheit, die grundlegenden und erweiterten Funktionen von i-views content vorzustellen. Im Vordergrund stand der Praxiseinsatz d.h. der Umgang mit technischen Inhalten und Metadaten – ob iiRDS-Standard, pi-fan oder unternehmenseigene. Dazu gehört auch, dass Metadaten, die im Redaktionssystem gesetzt werden, häufig nicht in Stein gemeißelt sind und dann bei uns im CDP nochmal nachgepflegt werden können.
Zusammen mit Ulrike Parson vermittelte mein Kollege Achim Steinacker in zwei anderen Workshops die praktische Verwendung und die Erweiterung von iiRDS-Metdaten an konkreten Beispielen. Die Teilnehmer bekamen so einen Eindruck über die Vorteile semantisch angereicherter Inhalte bei der Recherche und Präsentation der Inhalte in einem Content Delivery Portal.
Ich hoffe, wir sehen uns auf der tekom 2020 in Stuttgart.